Nun gibt es ja schon einige Rezepte für Bitter- (oder Seville) Orangenmarmelde im Netz. Bisher hatte ich allerdings keine mit Whiskey gefunden und der scheint mir für eine Schottische Marmelade geradezu prädestiniert. Dieses Rezept stammt aus dem Kochbuch „Bitter“ aus dem ich auch schon verschiedene andere leckere Dinge nachgekocht habe.
Für mich muss Orangenmarmelade bitter sein, es gibt ja auch Rezepte für süsse, und überhaupt nicht bittere Marmelade, das ist nix für mich. Dieses Rezept kommt der Tradition nach aus Dundee in Schottland und ist die Mühe des Orangenschalen schnippelns wirklich wert.
Bitterorangen werden manchmal auch Pomeranzen genannt und sind nicht ganz einfach zu bekommen. Da sie sich eigentlich fast nur zum Marmelade kochen eignen (Kuchen ist aber auch sehr lecker siehe unten) werden sie nicht überall angeboten. Ich hatte Glück und habe sogar Bioqualität gefunden – ein Wunder…;-)
Wer gerne eine etwas ausführlichere, mit vielen Tipps bestückte Anleitung lesen mag kann sich auch hier zum Thema weiterbilden.
Einmachtipps:
Nur saubere, gewaschene und unverletzte Früchte verwenden und die Gläser und Deckel gut und heiss ausspülen oder sogar auskochen, damit die Haltbarkeit der Marmelade sichergestellt ist. Auch die Schöpfkelle und der Einfülltrichter müssen steril sein, ich koche die immer zusammen mit den Deckeln der Gläser ab.
ca. 1,5 Kg Bitterorangen, gut gewaschen
1,5 l Wasser
2,25 kg Zucker
2 Zitronen, Schale gezestet (in dünner Streifen geschnitten) und Saft ausgepresst
60 ml Scotch Whiskey
ca. 12 heiss ausgespülte Gläser mit Deckeln zum verschliessen (je 250 ml)
In einem Topf der gross genug ist 1 l Wasser und die gewaschenen Orangen zu fassen beides zum kochen bringen. Zusammen etwa 1 Stunde bei geringer Hitze leicht köcheln bis die Orangen weich sind. Während des kochens immer wieder mit einem Schaumlöffel umdrehen damit sie gleichmässig garen. Am Ende im Topf abkühlen lassen, bei mir war das über Nacht.
Jetzt herausnehmen, abtropfen lassen und dabei sämtliches Kochwasser aufbewahren.
Die Orangen halbieren, mit einem Löffel das Fruchtfleisch komplett herausschaben und in einen mittelgrossen Topf geben. Den restlichen halben Liter Wasser dazu reingeben und ohne Deckel etwa 10 Minuten auf kleiner Flamme auskochen. Diese Masse durch ein Sieb zu dem aufbewahrten Kochwasser der Orangen schütten. Das ausgekochte Fruchfleisch aht ausgedient und kann jetzt weggeworfen werden.
Während dessen die halbierten Orangenschalen in sehr feine Streifen schneiden – angeblich je dünner desto besser – aber das ist natürlich eine Sache des persönlichen Geschmacks.
Die Streifen der Orangenschale, Zitronen (Saft und Zesten) und den Zucker zum aufbewahrten Kochwasser geben und gut verrühren. Alles erhitzen, dabei immer umrühren bis es kocht. Vorsicht es kann leicht überkochen, nicht vom Herd weglaufen!
Etwa 20 Minuten einkochen bis die Orangenstreifen leicht glasig aussehen, dabei immer rühren. Den Whiskey dazuschütten und alles gut umrühren, jetzt eine Gelierprobe machen:
Einen kleinen Unterteller für ein paar Minuten ins Gefrierfach legen, darauf einen Teelöffel der Marmelade geben, kurz in den Kühlschrank (1 Minute) dann mit dem Löffel schieben, wenn sich eine Haut gebildet hat und der Löffel die Konfitüre wegschiebt ist sie fertig, ansonsten den Vorgang noch mal wiederholen – einkochen, Gelierprobe usw. bis die Gelierprobe gelingt.
Währenddessen die Deckel der Gläser in einen kleinen Topf mit kochendem Wasser legen, dann sind sie steril.
Wenn die Gelierprobe gelingt, die Marmelade in die vorbereiteten Gläser abfüllen und sofort mit den aus dem kochenden Wasser herausgefischten Deckeln verschliessen. Vollständig abkühlen lassen und beschriften. Hält sich ca. 1 Jahr.
wunderbar…herzlichen Dank
Liebe Sabine, freut mich dass Dir das Rezept gefällt. Es ist zwar ein bischen Arbeit, die lohnt sich meiner Meinung nach aber unbedingt.
Hallo Sabine
Tolles Rezept, seit ein paar Jahren mache ich meine Bitterorangen-Marmelade nach deinem Rezept. Letztes Jahr habe ich noch frischen, fein gehackten Rosmarin und etwas Ingwer-Saft hinzugefügt. Es gibt ihr einen ganz speziellen Pfiff.
Gruss, Roger
Hallo Roger,
ich heisse zwar Doro und nicht Sabine (sie hat hier nur kommentiert), freu mich aber trotzdem dass mein Rezept gut ankommt. Das mit dem Rosmarin und Ingwer kann ich mir gut vorstellen, dann aber den Whiskey weglassen oder? Schöne Grüsse Doro