Zum neuen Jahr werden gerne Linsen gegessen, das soll Glück bringen.
Mir als Schwäbin fällt es eh nie besonders schwer einen Anlass zum Linsenessen zu finden, da ist ein neues Jahr so gut wie jeder andere.
In jedem Fall sind diese Linsen das Gericht das ich bestelle, wenn meine Mutter mich fragt was ich bei meinen Besuchen bei Ihr essen möchte. Sie macht natürlich die weltbesten Linsen, was aber womöglich einige Schwaben von Ihrer Mutter behaupten würden.
Sei’s drum hier ist Teil eins des 2-teiligen Rezepts, wenn man die Spätzle auch selbst herstellt.
Es gibt bei uns übrigens keine Saitenwürschtle (Wiener) sondern Bauernwürste dazu, die ich viel leckerer finde. Meine kaufe ich gerne beim Regiomat.
4-6 Personen, ohne Wurstzugabe vegetarisch
500 g Alb-Leisa (Linsen von der schwäbischen Alb) oder ähnliche Sorte braune Tellerlinsen
4-6 Bauernwürste, optional (falls nicht die vegetarische Variante gewünscht ist)
30 g Butter
1 Stange Lauch, optional, fein gewürfelt für die vegetarische Variante (ist bei meiner Mutter nicht dabei, dafür aber Würste 😉 )
1 mittelgrosse Karotte,(optional s.o.), geputzt und klein gewürfelt
3 Lorbeerblätter
50 g Butter
1 Zwiebel, fein gehackt
60 g Mehl
Salz und frisch gemahlener Pfeffer
2 – 4 EL Apfelessig, oder sogar noch mehr…
Spätzle (siehe Rezept hier)
30 g Butter in einem Topf schmelzen und darin bei mittlerer Hitze den Lauch und die Karotten etwa 5 Minuten andünsten, nicht braun werden lassen. Linsen und Lorbeer dazugeben und mit kaltem Wasser aufsetzen. Zum Kochen bringen, kein Salz dazu geben! (die Linsen bleiben sonst hart) und etwa 25 Minuten leicht simmernd kochen bis sie noch etwas Biss haben, Vorsicht, nicht zerfallen lassen das passier schnell. Etwa nach 20 Minuten zum ersten Mal testen. Abgiessen, das Kochwasser dabei auffangen und beides beiseite stellen.
Während dessen 50g Butter in einer Kasserole erhitzen und die Zwiebel darin glasig andünsten, wiederum nicht braun werden lassen.
Das Mehl dazugeben und unter ständigem Rühren mittelbraun anrösten – „eine Brenne machen“ wie meine Mutter sagt. Auf französisch heisst das ganze übrigens Roux und klingt gleich viel vornehmer.
Jetzt mit dem beiseite gestellten Linsenkochwasser ablöschen, dabei mit dem Schneebesen gut unterrühren. Nur soviel davon verwenden bis eine sämige nicht zu dünne Sosse entstanden ist für die Linsen. Jetzt die gegarten Linsen, (Karotten und Lauch optional) dazugeben und mit Salz, Pfeffer und Essig abschmecken.
Bei uns zuhause wird gerne viel Essig an die Linsen gegeben, allerdings ist das nicht jedermanns Fall, daher individuell abschmecken. Noch etwa 5 Minuten erhitzen, dabei können auch die optionalen Würste reingelegt werden um heiss zu werden.
Mit Spätzle und einer Flasche Essig auf dem Tisch (für Essig-Nachwürzer wie mich und meine Mutter) servieren.
PS: Wenn ich Spätzle selbst mache, mache ich immer eine Portion extra und friere sie ein. Das spart mir Zeit wenn ich einmal in einer halben Stunde Linsen mit Spätzle essen möchte.