Gsälz ist eine Marmelade auf schwäbische Art. Womöglich etwas flüssiger als diese, sonst allerdings für Nichtschwaben nicht zu unterscheiden.
Wurde früher vom Oma auf einer Scheibe vom meist selbst gebackenen Brot serviert und war für Kinder eine himmlische Zwischenmalzeit. Einmachen ist jetzt wieder in Mode gekommen, der Garten (oder Markt ) bietet ja zu bestimmten Jahreszeiten seine im Überfluss vorhandenen Früchte und Gemüse geradezu fürs Einmachen an.
Heute habe ich auf dem Markt sehr schöne reife Birnen geschenkt bekommen (danke Valentin!) Diese habe ich zu Birnen-Gsälz verarbeitet und hatte sogar noch genug für einen Sonntagskuchen übrig.
Ein Beitrag zum tierfreitag Nummer 21, mehr Info dazu hier.
Einmachtipps:
Nur saubere und unverletzte Früchte verwenden und die Gläser und Deckel gut und heiss ausspülen oder sogar auskochen, damit die Haltbarkeit der Marmelade sichergestellt ist. Auch die Schöpfkelle und der Einfülltrichter müssen steril sein, ich koche die immer zusammen mit den Deckeln der Gläser ab.
ca. 2 Kg reife Birnen, gewaschen, braune Stellen entfernt und geviertelt und entkernt
1 kleine handvoll HImbeeren, optional
500 g Gelierzucker 1 & 3 (oder andere Sorte nach Belieben, Menge angepasst)
ca. 30ml Zitronensaft
1/2 TL Bourbonvanilleextrakt
4 – 6 heiss ausgespülte Gläser mit Deckeln zum verschliessen
Die Birnen mit einem Kaltentsafter zu einem dickflüssigen Saft verarbeiten. Wer keinen Entsafter hat kann auch einfach die geschälten Birnenstücke kleingeschnitten in den Topf geben, dann wird das Gsälz etwas stückiger.
In einem Topf der gross genug ist (sollte höchsten halb voll werden sonst kocht er über) 1,25 l des Safts geben. Wegen der Farbe gebe ich jetzt noch eine handvoll Himbeeren dazu, ich mag undefinierbar braun-beiges Gsälz nicht so gerne – muss ein Kindheitstrauma sein.
Unter Rühren aufkochen und etwa 3 Minuten sprudelnd kochen lassen, zwischendurch abschäumen. Währenddessen die Deckel der Gläser in einen kleinen Topf mit kochendem Wasser legen, dann sind sie steril.
Die Gelierprobe mache ich so:
Einen kleinen Unterteller für ein paar Minuten ins Gefrierfach legen, darauf einen Teelöffel der Konfitüre geben, kurz in den Kühlschrank (1 Minute) dann mit dem Löffel schieben, wenn sich eine Haut gebildet hat und der Löffel die Konfitüre wegschiebt ist sie fertig, ansonsten den Vorgang noch mal wiederholen – einkochen, Gelierprobe usw. bis die Gelierprobe gelingt.
In die vorbereiteten Gläser abfüllen und sofort mit den aus dem kochenden Wasser herausgefischten Deckeln verschliessen. Vollständig abkühlen lassen und beschriften. Hält sich ca. 1 Jahr.