Neulich hat Elisabeth Raether in Ihrer Koch-Kolumne im Zeitmagagzin behauptet Männer würden keine Marmelade kochen. Zumindest Sie würde keine kennen. Was dann kam, nennt sie den „Aufschrei der Marmeladenmänner“ und der war natürlich unausweichlich. Selbstverständlich kochen Männer Marmelade, und zum Glück hat Sie dann gleich ein Rezept von einem Marmeladenmann zugesandt bekommen. Das habe ich ausprobiert, danke Herr Lehnardt!
Zwetschgenmarmelade ist jetzt (Anfang September) genau das richtige, da die Zwetschgen momentan im Überfluss an Bäumen rumhängen.
Eine Freundin hat auch so einen Baum im Garten stehen, daher waren genug Zwetschgen vorhanden die schnell aufgebraucht werden mussten. Zudem hatte ich noch meinen alten Kupfertopf den ich gerade frisch aufpoliert hatte. Ich wollte doch unbedingt mal ausprobieren ob Marmelade wirklich besser wird wenn sie im Kupfertopf gekocht wird (da wird noch weitergeforscht…siehe Kommentar unten)
Hält sich ca. 1 Jahr, am besten kühl und dunkel aufbewahren.
Ein Beitrag zum tierfreitag Nummer 20, mehr Info dazu hier.
Einmachtipps:
Nur saubere und unverletzte Früchte verwenden und die Gläser und Deckel gut und heiss ausspülen oder sogar auskochen, damit die Haltbarkeit der Marmelade sichergestellt ist. Auch die Schöpfkelle und der Einfülltrichter müssen steril sein, ich koche die immer zusammen mit den Deckeln der Gläser ab.
4-6 Gläser je nach Grösse
1 Kg Zwetschgen, gewaschen, geputzt und geachtelt
2 blaue Feigen, optional, gewaschen und geachtelt
500 g Gelierzucker 1 & 2 (oder andere Sorte nach Belieben, Menge angepasst)
ca. 30ml Zitronensaft
50g Walnsusskerne mit der Hand in grobe Stücke zerbrochen
4 EL Walnusslikör, oder Obstbrand Ihrer Wahl
4 – 6 heiss ausgespülte Gläser mit Deckeln zum verschliessen
In einer Schüssel (am besten mit Deckel) die Zwetschgen und Feigen mit dem Zucker, Zitronensaft, Likör und den Walnüssen gut vermischen. Ich nehme gerne 2:1 Zucker, dann wird die Konfitüre nicht so süss, das kann nach belieben natürlich auch anders gemacht werden, dann die Menge entsprechend verändern (steht auf der Packung). Einige Stunden oder auch über Nacht durchziehen lassen und ein paar mal umrühren.
In einem Kupfertopf* der gross genug ist (sollte höchsten halb voll werden sonst kocht er über) den Schüsselinhalt geben, dort hat sich jetzt einiges an Flüssigkeit gebildet. Unter Rühren aufkochen und etwa 5 Minuten sprudelnd kochen lassen. Währenddessen die Deckel der Gläser in einen kleinen Topf mit kochendem Wasser legen, dann sind sie steril.
Die Gelierprobe mache ich so:
Einen kleinen Unterteller für ein paar Minuten ins Gefrierfach legen, darauf einen Teelöffel der Konfitüre geben, kurz in den Kühlschrank (1 Minute) dann mit dem Löffel schieben, wenn sich eine Haut gebildet hat und der Löffel die Konfitüre wegschiebt ist sie fertig, ansonsten den Vorgang noch mal wiederholen – einkochen, Gelierprobe usw. bis die Gelierprobe gelingt.
In die Gläser abfüllen und sofort mit den aus dem kochenden Wasser herausgefischten Deckeln verschliessen. Vollständig abkühlen lassen und beschriften. Hält sich ca. 1 Jahr.
* Kupfertöpfe sollen Marmelade schneller gelieren lassen und die Farbe der Früchte schöner erhalten. Einige wenige Kupferionen lösen sich beim Umrühren und sorgen so für den gewünschten Effekt. Bei mir im Test fand ich die Farbe sehr schön, ob es nun schneller und einfacher geliert hat konnte ich nicht so feststellen. das werde ich einfach noch mit anderen Marmeladen testen. Es geht natürlich auch jeder andere Kochtopf der die Wärme gut leitet.